Von Bäumen und vom Krieg
„Was sind das für Zeiten, wo
Ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist.“
Bertolt Brecht
Der Schock der Schönheit und die Schrecken des Krieges haben in der Geschichte immer wieder das Gesicht des Monte Verità geprägt. Gerade aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen haben die Künstler*innen seit 1900 hier die Ambivalenz von Ästhetik und Ethik erlebt und erlitten. Mit ihrem kollektiven Geist wollten sie Raum schaffen für Utopien.
Und so wird auch dieses Jahr der wilde Fluss von Gedankenströmen und Sprachräuschen wie Lava über die Hänge des magnetischen Monte Verità fliessen. Aber auch flirrende Bilder und akustische Installationen sowie performative Exkursionen auf die Brissago-Inseln werden unseren Geist in neue Richtungen lenken.
Gerade in tragischen Zeiten von Klimakrise und Krieg muss die Kunst den Satz von Bertolt Brecht auch noch in anderer Hinsicht durchdringen und zum Klingen bringen:
„Was sind das für Zeiten, wo
Kein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist.“
Stefan Zweifel
Künstlerischer Leiter