El MoVe 2024

El MoVe 2024

Die Sektion El MoVe möchte einen Austausch zwischen renommierten kulturellen und akademischen Einrichtungen schaffen, wobei ausdrücklich eine Interdisziplinarität angestrebt wird, bei der das Schreiben die zentrale Rolle spielt. Dieser Weg ist vom Geist des Dialogs und der Erkundung geprägt und hat das Ziel, gemeinsame kreative Projekte entstehen zu lassen.

Für die Ausgabe 2024 befassen sich vier Doktorandinnen und Doktoranden der Molekularforschung des NFS MSE (Universitäten Basel und Heidelberg) und fünf Talente der Schweizer Literaturszene, die vom Literaturinstituts Biel und der Universität Bern kommen, mit dem Dialog zwischen wissenschaftlicher Forschung und Kulturwelt. Dabei werden ethische Aspekte im Vordergrund stehen.

Stefano Knuchel
Mitglied der Programmkommission und Projektverantwortlicher El Move

 

 

 

 

 

 

 

 

Teilnehmer*innen

Wissenschaft

 

Marcos Manero-Carranza

Marcos Manero-Carranza, der sich schon immer für die Geheimnisse des Lebens begeisterte, studierte Biotechnologie in Spanien, bevor er in verschiedenen Forschungslaboren in Frankreich, den Vereinigten Staaten und schliesslich in der Schweiz arbeitete. Derzeit promoviert er am Laboratory for Biological Engineering der ETH Zürich. Im Rahmen seiner Forschungstätigkeit entwickelt er neue Instrumente für die Gesundheitsforschung und arbeitet mit hochmodernen Methoden, die die Medizin revolutionieren sollen und ausserhalb des Labors noch nicht bekannt sind.

 

Esra Oktay

Nach einem Master in Biochemie an der University of Delaware und einer Promotion in Bioengineering an der George Mason University in den USA arbeitet Esra Oktay als Postdoktorandin am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung der Universität Heidelberg. Sie erforscht das Verständnis der Seele von Dingen auf molekularer Ebene, um die Natur noch gründlicher wahrnehmen zu können. Während ihrer Doktorarbeit entwickelte sie einen Impfstoff und untersuchte die DNA-Nanotechnologie. Sie ist fasziniert davon, wie sehr technische Werkzeuge Lebewesen imitieren können.

 

Quentin Badolle

Quentin Badolle ist Doktorand an der ETH Zürich im Bioengineering Department & AI Centre. Seine Forschung dreht sich um den Einsatz mathematischer Modelle und deren Anwendung in der Systembiologie und synthetischen Biologie. Dabei richtet er sein besonderes Augenmerk auf die ethischen und sozialen Konsequenzen. Während seines Studiums nahm er an einer Podiumsdiskussion zum Thema Pflege am Lebensende teil, die von der beratenden französischen Ethikkommission organisiert wurde. Zudem vertrat er junge Wissenschaftler an der französischen Akademie der Wissenschaften während der Veranstaltung „Giving Meaning Back to Progress“, die Bürger und führende Wissenschaftler zusammenbrachte.

 

Michelle Emmert

Michelle Emmert steht kurz vor dem Abschluss ihres Masterstudiums an der Universität Heidelberg im Fachbereich Molecular Biotechnology. Ihre Studien in Bioinformatik, Biophysik und Biologie weckten ihr Interesse, die Auswirkungen dieser Fächer auf die Gesellschaft genauer zu erforschen. Aus diesem Grund untersucht und analysiert sie die Welt um sich herum nicht nur mit wissenschaftlichen Instrumenten, sondern auch mit verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen wie Theater, Film, Musik und Text. Im Herbst 2024 beginnt sie mit ihrem Promotionsstudium.

 

Literatur

 

Ann Schönenberg

Nachdem Ann Schönenberg zwanzig Jahre als Regisseurin und Schneiderin in der Welt des Theaters gearbeitet hatte, wandte sie sich der Welt des Schreibens zu und absolviert ein Bachelor-Studium am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Sie interessiert sich vor allem für die Verbindung zwischen Wissenschaft und Literatur und beschäftigt sich derzeit mit der Zukunft des Schreibens, wobei sie sich auf neue Technologien wie die künstliche Intelligenz konzentriert. Um ihre Kreativität zu fördern und ihre Perspektive zu erweitern, hat sie an einer Reihe von Schreibseminaren in Europa (Frankreich, England, Griechenland) teilgenommen.

 

François Gremaud

Der nicht-binäre Autor und Performer François Gremaud absolviert das Masterstudium „Contemporary Arts Practice” an der Universität Bern (HKB). Nach dem Studium von Film und bildender Kunst begann er seine künstlerische Karriere mit Videokunst. Seine jüngsten Entwicklungen sind poetische Performances, die von der Energie auf Rockkonzerten und der Welt der Drag Queens inspiriert sind. Seine Arbeit wurde mit zahlreichen Preisen (Fondation Antoine de St-Exupéry pour la jeunesse, Fondation franco-japonaise Sasakawa) und mit verschiedenen Stipendien des französischen Kulturministeriums ausgezeichnet. Seit einem Jahr schreibt er für das Theater (Compagnie de théâtre d'Avril, Compagnie de l'inutile).

 

Jonathan Merz

Jonathan Merz, Erstsemester am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel, wurde in Murten geboren und besuchte Philosophiekurse an der Universität Bern, zeitgleich arbeitete er in seiner Heimatstadt bei der Feuerwehr. Er beteiligte sich am Projekt Weich genug (2023) mit seinem Text, Sag mir, der vom Schweizerischen Literaturinstitut in Zusammenarbeit mit der Schule für Gestaltung Biel herausgegeben wurde. Er ist leidenschaftlicher Fotograf und schreibt derzeit den Text, Chez les zadistes, über die „ZAD de la colline“, ein ehemals von Naturschützern besetztes Gebiet auf dem Mormont-Hügel nördlich von Lausanne, wo er 2021 eine Nacht verbrachte.

 

Laure Federiconi

Die Künstlerin und Schriftstellerin Laure Federiconi veröffentlichte 2021 ihren ersten Roman La Grande Salle à manger (éditions Hélice Hélas). Sie ist Masterstudentin in „Contemporary Arts Practice“ an der Universität Bern (HKB), hat im Verlagswesen gearbeitet und schreibt für verschiedene Zeitschriften (La suivante, L'Épître). Sie war Artist in Residence am Musée Jenisch in Vevey, wo sie während ihres Aufenthalts im Dialog mit der Museumssammlung eine Klanginstallation schuf. Das Schreiben steht im Mittelpunkt ihrer künstlerischen Projekte, in denen sie durch Performance, Video und Lesung die Aspekte des Körpers und der Erinnerung erforscht. Im Dezember 2023 erhielt sie ein Schreibstipendium der Stadt Lausanne, das ihr die Veröffentlichung ihres nächsten Romans La vie juste ermöglichen wird.

 

Leon Sørensen

Leon Sørensen ist Musiker und Student im dritten Jahr am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel. Nach einem anfänglichen Interesse an Biologie wandte er sich dem Schreiben zu, wobei er stets die Verbindungen zwischen diesen beiden Disziplinen herzustellen und in direktem Kontakt mit seiner Umwelt zu bleiben versuchte. So hat er die vergangenen beiden Sommer auf Guernsey verbracht, um Gezeitentümpel zu studieren. Dieses Thema findet sich auch im Titel seiner Dissertation wieder: „Writing with the tides: Literary Anchoring with the Tidal Pools and a Story Narrative Resulting from the Practice of Narrative in Ecological Patterns of Thought“. In seinen jüngsten Forschungsarbeiten befasst er sich mit der Entwicklung des Begriffs „Mesologie“.