Begegnung mit Sergio Devecchi
Autor des Buchs Heimweh (Stämpfli, 2017)
Erinnerungen eines ehemaligen Kindes, das ohne Zustimmung der Eltern im Rahmen einer «fürsorgerischen Zwangsmassnahme» aus seiner Familie gerissen wurde.
Sprache: Italienisch
Eintritt: kostenlos | Reservierung erförderlich: info@bibliotecascona.ch
Sergio Devecchi
Sergio Devecchi, geboren 1947 in Lugano, lebte mehr als sechzehn Jahre lang im Heim, erst in Pura (Kanton Tessin) und dann in Zizers (Kanton Graubünden). Er besuchte in Basel die Schule für Erzieher und arbeitete in den 1970er Jahren in Jugendheimen, erst in Torricella, in der Nähe von Lugano, dann in Zürich. Anfang der 1980er Jahre wurde er Leiter der sozialtherapeutischen Einrichtung für ehemalige Drogenabhängige Freihof in Küsnacht (Kanton Zürich). Nachdem er die Jugendstätte Bellevue für weibliche Jugendliche in Altstätten (Kanton St. Gallen) geleitet hat, kehrte Sergio Devecchi nach Zürich zurück: Von 1987 bis zu seiner Pensionierung 2009 war er Leiter des Jugendheims Schenkung Dapples, einer offenen Einrichtung für dissoziale Jugendliche. Von 2005 bis 2009 war er Präsident von Integras, dem Fachverband für Sozial- und Sonderpädagogik. Heute lebt er in Solothurn. Er hat zwei Söhne, Lineo und Camillo. Er hat seine Erfahrungen in seiner Autobiografie Heimweh (Stämpfli, 2017) erzählt.
Heimweh. Vom Heimbub zum Heimleiter, 2017, Stämpfli Verlag
Paolo Di Stefano - Moderation
Paolo Di Stefano, geboren in Avola (Syrakus), wuchs in Lugano auf und studierte romanische Philologie bei Cesare Segre in Pavia. Er arbeitete als Journalist für den Corriere del Ticino und la Repubblica, als Lektor bei Einaudi und lehrte Kultur des Journalismus an der Università Statale in Mailand, wo er seit 1992 lebt. Er war Feuilletonleiter des Corriere della Sera, für den er heute als Sonderberichterstatter tätig ist. Der Autor kritischer Beiträge und literarischer Essays debütierte 1990 als Lyriker (Minuti contati, Scheiwiller) und widmete sich danach dem Schreiben von Romanen, Jugendbüchern, Reportagen und Dossiers. Seine Bücher wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, etwa dem Premio Viareggio, Campiello, Bagutta und dem Premio Montale Fuori di Casa 2021. Sein jüngster Roman Noi (Bompiani, 2020, Premio Pisa) wurde in La lettura unter die zehn besten Bücher des Jahres gelistet. Auf ihn geht die Idee eines Dante-Tages, dem Dantedì, zurück.