Utopien und Dämonen
Das Leben ist ein Traum, lautet der Titel eines berühmten Buches.
Doch können Träume lebendig werden?
Dies nachzuweisen ist eine Herausforderung für jeden, der vom Dämon der Utopie begleitet neuartige Szenarien entwickelt. Denn diese sind häufig nur sehr schwer umsetzbar.
Dies trifft beispielsweise auf die „grüne Utopie“ zu. Stets scheint es, sie könnte Realität werden, weil sie durchweg Zustimmung findet, zumindest verbal. Aus so genannten praktischen Gründen wird sie aber ebenso generell in Frage gestellt. So werden Raubbau und Verschmutzung jeder Art hingenommen, da sie – im Moment – unvermeidlich seien.
Der Monte Verità ist in der Vergangenheit ein Ort körperlicher und spiritueller Utopien gewesen. Er ist daher der perfekte Platz, um ein Thema zu vertiefen, das zu vernachlässigen geradezu fahrlässig wäre: die Zukunft des Blauen Planeten, der überdies der einzige ist, den wir haben, und auf dem wir in häufig unvernünftiger Weise leben.
Schriftsteller und Utopisten haben unsichtbare und ideale Städte erfunden. Stadtplaner sind sogar damit beauftragt worden, aus dem Nichts Städte zu bauen, wo für den Menschen das bestmögliche Gleichgewicht herrscht. Aber sind die neu geschaffenen Städte der Vergangenheit und Gegenwart wirklich perfekte Städte?
Und gibt es einen Weg, um mit dem Problem der ungeordneten Vorstädte, einer ausufernden Megalopolis umgehen zu können, in der nichts mehr menschlich zu sein scheint?
Dies sind einige der Themen, die mit dem Dämon der Utopie zu tun haben und anlässlich der zweiten Ausgabe des Festivals in Ascona vertieft werden. Eingebettet in Gedichte, Romane, Theater, Architektur – und natürlich Träume, die lebendig werden.
Irene Bignardi, Paolo Mauri und Joachim Sartorius