Bruno Ganz e Valentina Lodovini - Rousseau, Humboldt, Thoreau, Jeffers: Zurück zur Natur!
Mit seiner Zivilisationskritik diente der Schweizer Jean-Jacques Rousseau Generationen als Vorbild und erfand mit seinen Landschaftsbeschreibungen zugleich einen neuen Ton in der Literatur. Fast hundert Jahre später verkriecht sich Thoreau in der Wildnis und gilt mit seinem Werk Walden oder Leben in den Wäldern bis heute als «Gottvater aller Aussteiger». Fast zur gleichen Zeit versucht Alexander von Humboldt während seiner südamerikanischen Reisen faszinierende empirische Ansichten der Natur festzuhalten und zu ordnen. In der Poesie hat Robinson Jeffers die Flora und Fauna der kalifornischen Westküste besungen und in Big Sur jenen Ausstieg aus der industriellen Zivilisation praktiziert, den Thoreau angekündigt hatte.
Bruno Ganz
Bruno Ganz, geboren 1941 in Zürich, war nach Abschluss seiner Schauspielausbildung in Zürich viele Jahre als Theaterschauspieler in Deutschland tätig. 1976 verliess er die Berliner Schaubühne, um eine regelmässige Filmarbeit zu beginnen. Er arbeitete u. a. mit Wim Wenders und den wichtigen Regisseuren des neuen deutschen Films zusammen. Er erhielt zahlreiche Preise. 1996 wurde er mit dem renommierten Iffland-Ring geehrt. Seine Darbietung in Brot und Tulpen (2000) von Silvio Soldini wurde 2001 mit dem Schweizer Filmpreis prämiert. In Oliver Hirschbiegels Der Untergang, der 2004 den Oscar für den besten ausländischen Film gewann, spielte er Adolf Hitler. 2010 konnte Ganz den Europäischen Filmpreis für sein Lebenswerk und 2017 den Ehrenpreis des Schweizer Films entgegennehmen. Kürzlich spielte er in Sally Potters The Party und 2018 wird Lars von Triers The House That Jack Built mit ihm in einer der Hauptrollen in die Kinos kommen.
FilmografieAuswahl
2016 The House That Jack Built, Regie: Lars von Trier
2016 Radegund, Regie: Terence Malick
2016 In Zeiten des abnehmenden Lichts, Regie: Matti Geschonnek
2016 The Party, Regie: Sally Potter
2014 Heidi, Regie: Alain Gsponer
2014 Remember – Vergiss nicht, dich zu erinnern, Regie: Atom Egoyan
2014 Witness, Regie: Mitko Panov
2014 Amnesia, Regie: Barbet Schröder
2013 Einer nach dem Anderen, Regie: Hans-Petter Moland
2012 The Councelor, Regie: Ridley Scott
2012 Nachtzug nach Lissabon, Regie: Bille August
2011 Mädchensport, Regie: Patrizia Mazuy
2010 Unknown Identity, Regie: Jeraume Collet-Serra
2010 Satte Farben vor Schwarz, Regie: Sophie Heidmann
2010 Das Ende ist mein Anfang, Regie: Jo Baier
2009 Giulias Verschwinden, Regie: Christoph Schaub
2009 Der Vorleser, Regie: Stephen Daldry
2008 Der Baader Meinhof Komplex, Regie: Uli Edel
2007 Jugend ohne Jugend, Regie: Francis Ford Coppolla
2004 Der Untergang, Regie: Oliver Hirschbiegel
2003 Luther, Regie: Eric Till
2000 Brot und Tulpen, Regie: Silvio Soldini
1993 In weiter Ferne, so nah!, Regie: Wim Wenders
1987 Der Himmel über Berlin, Regie: Wim Wenders
1979 Nosferatu – Phantom der Nacht, Regie: Werner Herzog
Valentina Lodovini
Valentina Lodovini, geboren 1978 in Umbertide, ist seit ihrem Debüt bestrebt, Kino, Theater und Fernsehen miteinander zu verbinden. Sie absolvierte die Theaterschule Ottobre in Città di Castello und das Centro Sperimentale di Cinematografia in Rom. 2006 war sie im Film L’amico di famiglia von Paolo Sorrentino das erste Mal auf der Leinwand zu sehen. Als «Neuentdeckung des Jahres» gewann sie 2009 die Auszeichnung Ciak d’oro und 2011 den Preis David di Donatello als beste Nebendarstellerin in dem italienischen Kassenerfolg Willkommen im Süden von Luca Miniero. 2018 wird Si muore tutti democristiani vom Kollektiv Terzo segreto di satira ins Kino kommen. Im Fernsehen arbeitete sie am neuen Montalbano und an der neuen Serie von Marco Risi zum Erdbeben in L’Aquila mit, die 2018 bei Rai 1 anlaufen wird. Auf die Theaterbühne zurückgekehrt ist sie mit dem von Franca Rame und Dario Fo geschriebenen Stück Tutta casa, letto e chiesa.
FilmografieAuswahl
2018/2017 Si muore tutti democristiani, Regie: Il Terzo Segreto Di Satira
2017 Coco - Lebendiger als das Leben (italienische Synchronisation), Regie: Lee Unkrich / Adrian Molina
2016 La verità sta in cielo regia, Regie: Roberto Faenza
2015 Milionari, Regie: Alessandro Piva
2015 Ma che bella sorpresa, Regie: Alessandro Genovesi
2015 La linea gialla, Regie: Francesco Conversano / Nene Grignaffini
2014 Una donna per amica, Regie: Giovanni Veronesi
2014 Buoni a nulla, Regie: Gianni Di Gregorio
2013 Tre tocchi, Regie: Marco Risi
2013 Passione sinistra, Regie: Marco Ponti
2013 Il sud è niente, Regie: Fabio Mollo
2012 Benvenuti al Nord, Regie: Luca Miniero
2011 Cose dell’altro mondo, Regie: Francesco Patierno
2010 Willkommen im Süden, Regie: Luca Miniero
2010 La donna della mia vita, Regie: Luca Lucini
2009 Fortapàsc, Regie: di Marco Risi
2009 Die 1000-Euro-Generation, Regie: Massimo Venier
2008 Il passato è una terra straniera, Regie: Daniele Vicari
2008 Riprendimi, Regie: Anna Negri
2008 Soundtrack, Regie: Francesca Marra
2007 La giusta distanza, Regie: Carlo Mazzacurati
2007 Pornorama, Regie: Marc Rothemund
2006 A casa nostra, Regie: Francesca Comencini
2006 L’amico di famiglia, Regie: Paolo Sorrentino