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Raffaella Romagnolo

Geschichte als altes Märchen

Raffaella Romagnolo liebt es, finstere Lebensgeschichten zu erzählen, in denen es um Herkunft geht, sie liebt es, die kleinen Legenden Einzelner oder ganzer Familien aufzudecken, die sich inmitten der grossen historischen Umbrüche zutragen. Ihre Geschichten spielen in der italienischen Provinz zwischen den Hügeln des Monferrat und Ligurien und besitzen den Charme alter Märchen. Romagnolos zuletzt erschienener Roman Das Flirren der Dinge dreht sich um den beinahe blinden Antonio, der 1855 in einem Krankenhaus in Genua zurückgelassen wird. Für den Waisenjungen ist dies der Beginn einer ungewöhnlichen Odyssee durch ein Italien, das kurz davorsteht, zum Nationalstaat zu werden. Er findet Schutz bei einem republikanischen Patrioten und Fotografen, der ihn bereitwillig alles lehrt: sowohl das Leben als auch einen Beruf. Mit einer überraschenden Wendung, die fast einem Wunder gleicht.

Sprache: Italienisch; Simultanübersetzung: Deutsch

Die Begegnung wird auch auf unserer Webseite als Livestream übertragen.
Die Simultanübersetzung ist nur auf dem Monte Verità verfügbar.

 

Raffaella Romagnolo

Die 1971 geborene Raffaella Romagnolo ist Schriftstellerin und Lehrerin. Nach dem Studium und anschliessender Promotion in Literaturwissenschaften erschien 2007 ihr erster Roman L’amante di città (Fratelli Frilli). Es folgten La masnà (Piemme, 2012), La figlia sbagliata (Frassinelli, 2015; Preis der Società Lucchese dei Lettori, nominiert für den Premio Strega 2016), Bella ciao (Diogenes, 2019), Dieses ganze Leben (Diogenes, 2020), und Das Flirren der Dinge (Diogenes, erscheint im April 2022; Premio Pisa in der Kategorie Belletristik). Ihr Jugendbuch Respira con me (Pelledoca, 2019) stand 2020 auf der Shortlist des Premio Strega Ragazze e Ragazzi. Ausgehend von Artikeln, die Romagnolo zuvor auf dem Portal Cultweek unter dem Titel Manuale per scrittori di successo veröffentlichte, erschien 2021 bei Diogenes die Essaysammlung Wie man einen Bestseller schreibt. Ihre Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Sie schreibt für die Tageszeitung Il Secolo XIX und die Literaturbeilage Tuttolibri der Zeitung La Stampa.

Massimo Zenari - Moderation

Massimo Zenari ist Literatur- und Musikwissenschaftler. Er lehrte an der Universität Freiburg (CH) und arbeitet seit 2008 beim Kultursender Rete Due der Radio- und Fernsehanstalt der italienischen Schweiz RSI. Dort ist er eine der Stimmen der Morgensendung Verde aurora und mitverantwortlich für das wöchentliche Buchmagazin Alice. Er forschte zu Petrarca und zum 14. Jahrhundert, zu Primo Levi und Giorgio Manganelli.