Péter Nádas - Die Nächte unserer gemeinsamen Freuden
Péter Nádas liest aus seinem Roman Buch der Erinnerung, den die Kritik am Werk von Marcel Proust und Thomas Mann gemessen hat. Das gewaltige Buch zieht die Bilanz einer ganzen Epoche - des geteilten Europas - im Filter eines extremen Subjektivismus. In einer ausdauernden, sinnliche Nähe stiftenden Sprache werden die Themen von Annäherung, Verlangen, Liebe, Geschlecht und Körper umkreist.
Péter Nádas
Péter Nádas, 1942 in Budapest geboren, wird mit 16 Jahren Vollwaise. Er arbeitet zunächst als Fotograf und Journalist. 1968 zieht er sich als freier Schriftsteller aufs Land zurück, nachdem er in seiner journalistischen Arbeit immer stärker in Konflikt mit den offiziellen Leitlinien der Berichterstattung geraten ist. 1967 veröffentlicht er einen ersten Band mit Erzählungen. Sein erster Roman, Ende eines Familienromans (1977, dt. 1979), wird in Ungarn erst Jahre nach seiner Vollendung publiziert, da Nádas der Zensur als unerwünschter Autor gilt. Sein literarisches Werk umfasst Romane, Theaterstücke und Essays; im deutschsprachige Raum wird er u.a. durch die Romane Ende eines Familienromans und Buch der Erinnerung (1986, dt. 1991) bekannt. Für sein literarisches Werk erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur (1991), den Kossuth-Preis (1992), den Leipziger Buchpreis zur europäischen Verständigung (1995) und den Franz-Kafka-Literaturpreis (2003). Einzelausstellungen seiner Fotografien wurden u.a. in Paris, Zürich, Salzburg, Berlin, Moskau, Helsinki, Budapest und Zug gezeigt. 2012 erscheint der Roman Parallelgeschichten, an dem er insgesamt 18 Jahre geschrieben hat, auf Deutsch und in weiteren 7 Sprachen (Original, 2005). Péter Nádas lebt und arbeitet in Budapest und Gombosszeg.
BibliografieArbor mundi, 2012, Nimbus. Kunst und Bücher
Párhuzamos történetek, 2005, Jelenkor (Parallelgeschichten 2012, Rowohlt; Parallel Stories, 2011, Farrar, Straus and Giroux)
Minotaurus, 1997, Jelenkor (Minotauro, Zandonai, 2010; Minotauros, 1997, Rowohlt)
Vonulás. A fotográfia szép története, 1995, Jelenkor (Die schöne Geschichte der Fotografie, 2001, Berlin Verlag; A Lovely Tale of Photography, 1999, Twisted Spoon Pr)
Szerelem (Amore, 2012, Zandonai; Liebe, 1996, Rowohlt; Love, 2000, Farrar, Straus and Giroux)
Talát cetli, 1992, Jelenkor (Freiheitsübungen und andere Kleine Prosa, 2004, Berlin Verlag)
Az égi és a földi szerelemröl, 1991, Jelenkor (Von der himmlischen und der irdischen Liebe, 1994, Rowohlt)
Évkönyv, 1989, Szépirodalmi (Der Lebensläufer, 1995, Rowohlt)
Hazatérés, Jelenkor, 1985 (Heimkehr, 1992, Rowohlt )
Emlékiratok könyve, 1986, Szépirodalmi (Libro di memorie, 2012, Baldini Castoldi Dalai; Buch der Erinnerung, 1991, Rowohlt; ABook of Memories, 1997, Farrar, Straus and Giroux)
Egy családregény vége, 1977, Szépirodalmi (Fine di un romanzo familiare, 2009, Baldini Castoldi Dalai; Ende eines Familienromans, 1979, Suhrkamp; The End of a Family Story, 1998, Farrar, Straus and Giroux)
A Biblia, 1967, Szépirodalmi (La Bibbia, BUR, 2009; Die Bibel, 2009, Berlin Verlag)
Theaterstücke
Ohne Pause (drei Stücke), 1999, Rowohlt
Fotografische Arbeiten
Schattengeschichte, 2012, Nimbus. Kunst und Bücher
Lichtgeschichte, 2012, Nimbus. Kunst und Bücher
Saját halál, 2004, Jelenkor (Der eigene Tod, 2002, Steidl; Own Death, 2006, Steidl)
Etwas Licht, Steidl, 1999
2014 Würth-Preis für Europäische Literatur
2012 Literatur- und Übersetzungspreis Brücke Berlin (per Párhuzamos történetek, insieme alla traduttrice/für Parallelgeschichten, gemeinsam mit Übersetzerin/for Parallel Stories, along with translator Christina Viragh)
2007 Ordine al merito della Repubblica di Ungheria/Verdienstordens der Republik Ungarn, Komtur//The Republic of Hungary’s Order of Merit
2003 Franz-Kafka-Literaturpreis
1995 Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung
1992 Kossuth-Preis
1991 Österreichischer Staatspreis für Europäische Literatur