Patrizia Cavalli und Diana Tejera - Come se cantando le parole...
Patrizia Cavalli
Die italienische Lyrikerin Patrizia Cavalli (*1957 in Todi) gehört zu den wichtigsten zeitgenössischen Dichterinnen Italiens. Sie schloss ihr Studium der Philosophie in Rom mit einer Arbeit über Musikästhetik ab. Von der Schriftstellerin Elsa Morante wurde sie ermutigt, eine Laufbahn als Dichterin einzuschlagen. Ihre Gedichte, die in ihrem Heimatland Kultstatus haben, zeichnen sich durch eine besondere Musikalität, die kunstvolle Fügung von Gegensätzen und eine zugleich zurückhaltende und stark subjektive Sprache aus. Die Kombination von Leidenschaft und Kühle, von klassischen Reimschemata und Versatzstücken aus der Umgangssprache erzeugen einen ganz besonderen Ton, der trotz häufiger Stakkati und Zäsuren flüssig und stufenlos lesbar ist. Fast so figuren- und handlungsreich wie Prosatexte wirken Cavallis in Versen erzählte Geschichten von den Tücken des Alltags, der Fülle und Leere der Liebe oder vom ungleichen Kampf gegen die Zeit – nicht umsonst fühlt sie sich der erzählenden Lyrik eines Umberto Saba oder Sandro Penna näher als den Hermetikern. Die musikalische, den Leser in den Bann ziehende Sprache Cavallis lässt sich vom eleganten, klangvollen Italienischen nur bedingt in andere Sprachen übertragen, weshalb die einzige ins Deutsche übersetzte Gedichtsammlung „Diese schönen Tage“ (2009) zweisprachig erschienen ist.
Patrizia Cavalli erhielt 1999 für »Sempre aperto teatro« (1999; Ü:dt. Immer geöffnetes Theater) einen der renommiertesten italienischen Literaturpreise, den Premio Viareggio Repaci. Für »Pigre divinità e pigra sorte« wurde sie 2006 mit dem Premio Internazionale Pasolini ausgezeichnet. Neben ihrem lyrischen Werk verfasste Cavalli zwei Hörspiele für die RAI und übersetzte u.a. Shakespeares Dramen »Ein Sommernachstraum« und »Der Sturm«, Wildes »Salome« sowie Molières »Amphitryon« ins Italienische. Die Autorin lebt in Rom.
Diana Tejera
Die italienische Liedermacherin Diana Tejera (*30. September 1978 in Rom) ist Tochter eines andalusischen Vaters und einer italienischen Mutter. Seit ihrer frühen Kindheit wächst sie in einem musikalischen Umfeld auf, beginnt mit neun Jahren Klavier zu spielen und mit 13 Jahren Gitarre und Gesang zu erlernen. Sie tritt mit eigenen Liedern in römischen Lokalen auf, bevor sie 1997 am Centro Europeo Toscolano bei Mogol ein Musikstudium aufnimmt und von ihm für die Gruppe “Fiori d’acqua dolce” entdeckt wird. 1998 gründet sie zusammen mit Irene Boreggi das Projekt "Pink", mit dem sie ihren ersten Plattenvertrag bei Mad Productions erhält. Zwei Jahre später kommen Stefano Galafate und Raffaele Venturi dazu, die neue Gruppe wird in "Plastico" umbenannt und Diana Tejera steuert weiterhin Texte und Gesang bei. Mit der aus der ersten Platte „Sixtematicamente“ ausgekoppelten Single „Strani sintomi“ gewinnt das Quartett 2000 das 11. Festival von San MarinoRemo. 2001 erscheint „Sensibvile al tatto“, 2002 „Incontri casuali“. 2003 löst sich die Gruppe auf und Diana Tejera ist die einzige, die ihre musikalische Karriere weiter verfolgt. Sie nimmt Lieder mit römischen Sängern wie Barbara Eramo, Andrea Di Cesare und vor allem Tiziano Ferro auf, mit dem sie „E fuori è buio“ (aus dem Album „Nessuno è solo“ von 2006) e „Scivoli di nuovo“ (aus „Alla mia età“ von 2008) realisiert. 2008 gewinnt sie das Festival „Sound of Life“, 2010 veröffentlicht sie bei SunnyBit ihr erstes Soloalbum „La mia versione“. 2009 schreibt sie zusammen mit Chiara Civello das Lied „Al posto del mondo“, das zum Festival di Sanremo 2012 angenommen wird. Im selben Jahr erscheint bei Voland in Zusammenarbeit mit SunnyBit das CD-Buch "Al cuore fa bene far le scale" mit 11 Liedern, dessen Texte von der Lyrikerin Patrizia Cavalli verfasst wurden.