Bernhard Schlink
Die zerstörerische Kraft der Vergangenheit
Bernhard Schlink war bereits ein hochgeschätzter Jurist, Inhaber eines Lehrstuhls und Verfasser eines rechtwissenschaftlichen Standardwerks, als er nach einigen Kriminalromanen 1995 mit Der Vorleser einen internationalen Bestseller vorlegte und zu einem der erfolgreichsten deutschsprachigen Schriftsteller wurde. Seine klug komponierten Romane und Erzählungen kreisen immer wieder um die deutsche Vergangenheit. Die Enkelin erzählt von einem ost-westdeutschen Paar, dessen verdrängte Geschichte eine zerstörerische Kraft entfaltet.
Sprache: Deutsch; Simultanübersetzung: Italienisch
Die Begegnung wird auch auf unserer Webseite als Livestream übertragen.
Die Simultanübersetzung ist nur auf dem Monte Verità verfügbar.
Bernhard Schlink
Bernhard Schlink, geboren 1944 bei Bielefeld, ist Jurist und Schriftsteller und lebt in Berlin und New York. 1987 veröffentlichte er mit Walter Popp seinen ersten Kriminalroman, Selbs Justiz. 1988 folgte Die gordische Schleife, 1992 Selbs Betrug, und 2001 schloss Schlink mit seinem bislang letzten Kriminalroman die Selb-Trilogie mit Selbs Mord ab. Der 1995 erschienene Roman Der Vorleser, 2008 von Stephen Daldry unter dem Titel The Reader verfilmt, wurde in über 50 Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Schlink veröffentlichte zudem die Erzählbänder Liebesfluchten (2000), Sommerlügen (2010) und Abschiedsfarben (2020) und die Romane Die Heimkehr (2006), Das Wochenende (2008), Die Frau auf der Treppe (2014), und Olga (2018). 2021 ist der Roman Die Enkelin erschienen. Seine Bücher liegen im Diogenes Verlag vor.
Maike Albath - Moderation
Maike Albath, geboren in Braunschweig, lebt in Berlin. Sie studierte Germanistik und Romanistik in Berlin und Padua. In ihrer Dissertation befasste sie sich mit dem zeitgenössischen italienischen Lyriker Andrea Zanzotto. Seit 1993 arbeitet sie als Journalistin beim Deutschlandfunk. Ihre Literaturkritiken erscheinen u.a. in der Süddeutschen Zeitung. Neben einer Vielzahl von Sendungen über das literarische Italien entstanden in den letzten Jahren mehrere Bücher. Ihr besonderes Interesse gilt der italienischen Geistes- und Kulturgeschichte. Der Geist von Turin (Berenberg, 2010) drehte sich um die Gründung des Verlagshauses Einaudi. Rom, Träume (Berenberg, 2013) schilderte das Rom der dolce vita, und Italo Svevo (Deutscher Kunstverlag, 2015) präsentierte den triestinischen Schriftsteller Svevo. Dass Sizilien literarisch wegweisend war, stand im Mittelpunkt ihres letzten Buches Trauer und Licht (Berenberg, 2019).