Valerio Magrelli - Der Dämon der Poesie
Valerio Magrelli verweist auf die große polnische Lyrikerin Wislawa Szymborska, die einmal sagte, sie ziehe es vor, sich lächerlich zu machen und Gedichte zu schreiben als lächerlich zu sein und keine zu schreiben. Später gestand die Autorin: „Definitionen über Poesie kennen wir mindestens fünfhundert, keine scheint uns jedoch ausreichend exakt und zugleich aussagekräftig (...). Wir haben uns daher an einen schönen Aphorismus von Carl Sandburg erinnert: Die Poesie ist das Tagebuch eines Meerestiers, das zu Land lebt und fliegen möchte“. Valerio Magrelli möchte dieses schöne Zitat wie folgt abändern: In Wahrheit sind wir alle Meerestiere, die zu Land leben und fliegen möchten. Der Unterschied besteht darin, dass der Poet ein Tagebuch führt...
Valerio Magrelli
Valerio Magrelli, 1957 in Rom geboren, ist Lyriker und Essayist. Nach der klassischen Matura betätigt er sich als Übersetzer von hauptsächlich französischen Autoren und studiert am Konservatorium in Perugia Klavierliteratur. Anschließend absolviert er in Paris und an der Universität La Sapienza in Rom ein Philosophiestudium und promoviert 1989 über französische Literatur. 1980 gibt er seinen ersten Gedichtband heraus, Ora serrata retinae, 1987 legt er mit einem zweiten Band Nature e venature nach und erhält dafür den Premio Viareggio. Neben der dichterischen Tätigkeit veröffentlicht er als Herausgeber beispielsweise eine Anthologie für Gegenwartsdichtung aus Frankreich, Poeti francesi del Novecento (1991), sowie eine Reihe von Übersetzungen und eine Studie über Paul Valéry, Vedersi vedersi (2002). Ebenso schreibt er Essays für zahlreiche Literaturzeitschriften. Zwischen 1987 und 1993 betreut er die Reihe La Fenice für italienische und ausländische Poesie und übernimmt danach die Leitung der dreisprachigen Reihe Scrittori tradotti da scrittori von Einaudi. Ab 1991 forscht und lehrt Magrelli an der Universität Pisa. Er ist Professor an der Università degli Studi Cassino (Rom). 2014 erscheint sein neuster Gedichtband Il sangue amaro(Bitteres Blut). Magrelli lebt und arbeitet in Rom.
BibliografieGeologia di un padre, 2013, Einaudi
Addio al calcio, 2010, Einaudi
Magica e velenosa. Roma nel racconto degli scrittori stranieri, 2010, Einaudi
La vicevita. Treni e viaggi in treno, 2009, Laterza
Profilo del dada, 2006, Laterza
Che cos'è la poesia? La poesia raccontata ai ragazzi in ventuno voci, 2005, Sossella
Nel condominio di carne, 2003, Einaudi
Vedersi vedersi. Modelli e circuiti visivi nell'opera di Paul Valéry, 2002, Einaudi
Poesie
Il sangue amaro, 2014, Einaudi
Vanishing Points. Poems by Valerio Magrelli, 2010, Farrar Straus & Giroux
Disturbi del sistema binario, 2006, Einaudi
Didascalie per la lettura di un giornale, 1999, Einaudi
Poesie e altre poesie (raccolta dei primi tre volumi/Sammelband der ersten drei Werke), 1996, Einaudi.
Esercizi di tiptologia, 1992, Mondadori
Nearsights: Selected Poems of Valerio Magrelli, 1991, Graywolf Press
Nature e venature, 1987, Mondadori
Ora serrata retinae, 1980, Feltrinelli
2013 Premio Supermondello
2006 Premio Frascati
2005 Cavaliere Ufficiale/Ritter, Repubblica Italiana
2004 Prix Littéraire de Francesistica des Thermes de Saint-Vincent.
2002 Premio Antonio Feltrinelli per la poesia italiana/für italienische Poesie
1999 Premio Brancati
1996 Premio letterario/Liteaturpreis Pisa
1996 Premio Nazionale per la Traduzione/Nationaler Übersetzerpreis
1992 Premio Montale
1987 Premio Viareggio