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Aleš Šteger, Alessandro Leogrande und Olga Grjasnowa - Reisen mit und ohne Hoffnung

Verzweiflung, Flucht, Überwindung von Grenzen und Ankunft in einem Europa, das trotz Abschottung und erstarkendem Nationalismus immer noch als Sehnsuchtsort wahrgenommen wird: Diese Themen werden von drei jüngeren europäischen Schriftstellern aus verschiedenen Blickwinkeln und in unterschiedlichen literarischen Genres aufgegriffen. In einem von dem erfahrenen Journalisten Roger de Weck moderierten Gespräch werden sie vertieft und mit der Frage verbunden: Was können solche Texte bewirken? 

 

Aleš Šteger

Aleš Šteger, geboren 1973 in Ptuj (Slowenien), ist Dichter, Essayist und Romanautor und lebt heute in Ljubljana. Seine Werke wurden in 16 Sprachen übersetzt und erschienen in Zeitschriften und Tageszeitungen wie The New Yorker, Boston Review, Neue Zürcher Zeitung, Süddeutsche Zeitung und vielen weiteren. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2012 den französischen Orden Chevalier des Arts et Lettres, sowie 2016 den internationalen Horst-Bienek-Preis für Lyrik der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Ausserdem ist er Mitglied der Akademie der Künste Berlin. Sein Werk umfasst auch andere Kunstformen, darunter Installationen visueller Kunst wie die auf der Kochi-Muziris-Biennale (Indien), sowie Zusammenarbeiten mit Musikern und dem Regisseur Peter Zach. Seit 2012 widmet er sich einem Projekt des performativen Schreibens, Written on Site/Logbuch der Gegenwart, mit einer öffentlichen Schreibperformance pro Jahr.

Bibliografie

Die Bibliografie der Originalwerke finden Sie hier: www.alessteger.com/knjige/knjige-original-editions/

Werke auf Deutsch:

Logbuch der Gegenwart: Taumeln, 2016, Haymon

Archiv der toten Seelen, 2016, Schöffling & Co.

Buch der Körper. Gedichte, 2012, Schöffling & Co.

Der Handschuh. Albert oder die höchste Form der Hinrichtung (mit Juri Andruchowytsch), 2011, Thanhäuser

Preußenpark. Berliner Skizzen, 2009, Suhrkamp

Buch der Dinge. Gedichte, 2006, Suhrkamp

Kaschmir. Gedichte, 2001, Edition Korrespondenzen

Alessandro Leogrande

Alessandro Leogrande, geboren 1977 in Taranto, lebt in Rom. Er schreibt für die Tageszeitung Corriere del Mezzogiorno und die Wochenzeitung Internazionale und moderiert verschiedene Sendungen auf Radio 3. Zehn Jahre lang leitete er als Vizedirektor die Monatszeitschrift Lo straniero. Für die Wochenzeitschrift Pagina 99 gab er die dem Longform-Journalismus gewidmete Beilage Fuoribordo heraus. Als investigativer Journalist schrieb er mehrere Bücher, darunter Uomini e caporali. Viaggio tra i nuovi schiavi nelle campagne del Sud (Mondadori, 2008) und Il naufragio. Morte nel Mediterraneo (Feltrinelli, 2011). Ausserdem gab er verschiedene Anthologien heraus, darunter Ogni maledetta domenica. Otto storie di calcio (minimum fax, 2010) und die Sammlung journalistischer Werke von Rodolfo Walsh Il violento mestiere di scrivere (La nuova frontiera, 2016). Sein jüngstes Buch erschien bei Feltrinelli und trägt den Titel La frontiera (2015).

Bibliografie

Die Werke von Alessandro Leogrande wurden bisher nicht auf Deutsch übersetzt.

Originalwerke:

La frontiera, 2015, Feltrinelli

Fumo sulla città, 2013, Fandango

Il naufragio. Morte nel Mediterraneo, 2011, Feltrinelli

Adriatico, 2011, Feltrinelli (collana digitale Zoom)

Uomini e caporali. Viaggio tra i nuovi schiavi nelle campagne del Sud, 2008, Mondadori

Nel paese dei viceré. L’Italia tra pace e guerra, 2006, L’ancora del Mediterraneo

Le male vite. Storie di contrabbando e di multinazionali, 2003, L’ancora del Mediterraneo

Un mare nascosto, 2000, L’ancora del Mediterraneo

 

Alessandro Leogrande hat zudem folgende Anthologien herausgegeben:

Il violento mestiere di scrivere, 2016, La nuova frontiera

Trois Agoras Marseille. Art du geste dans le Méditerranée (di Virgilio Sieni), 2013, Maschietto editore

Ogni maledetta domenica. Otto storie di calcio, 2010, minimum fax

Nel Sud senza bussola. Venti voci per ritrovare l’orientamento (con Goffredo Fofi), 2002, L’ancora del Mediterraneo 

 

Olga Grjasnowa

Olga Grjasnowa, geboren 1984 in Baku (Aserbaidschan), ist eine deutsche Schriftstellerin. Nach längeren Auslandsaufenthalten in Polen, Russland, Israel und der Türkei lebt sie heute mit ihrer Familie in Berlin. Für ihren viel beachteten Debütroman Der Russe ist einer, der Birken liebt, 2012 im Hanser Verlag erschienen, wurde sie mit dem Klaus-Michael Kühne-Preis und dem Anna Seghers-Preis ausgezeichnet. 2014 erschien im gleichen Verlag Die juristische Unschärfe einer Ehe. Beide Romane wurden für die Bühne dramatisiert. Im März 2017 wurde ihr neuester Roman Gott ist nicht schüchtern im Aufbau Verlag veröffentlicht.

Bibliografie

Gott ist nicht schüchtern, 2017, Aufbau

Die juristische Unschärfe einer Ehe, 2014, Hanser

Der Russe ist einer, der Birken liebt, 2012, Hanser

Roger de Weck - Moderation

Roger de Weck, geboren 1953 in Freiburg (Schweiz), ist seit 2011 Generaldirektor der SRG. Er schrieb u. a. für die Tribune de Genève, die Weltwoche und Die Zeit. 1992 bis 1997 war er Chefredaktor des Tages-Anzeigers und Mitglied der Tamedia-Unternehmensleitung. 1997 bis 2001 war er Chefredaktor der Zeit. Danach war er al Publizist tätig.